Ausbildung

Ausbildung: Schwindel- und Vestibular-TherapeutIn
Dauer
4 Tage
Standort
Winterthur
Dozent

Firat Kesgin

Kurs-Nr.
25
Preis
CHF 1150
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Vestibuläre Rehabilitation, ehemals „Schwindeltherapie“ genannt, befasst sich mit der Behandlung des vestibulären Systems. Eine Störung des vestibulären Systems verursacht Symptome wie Schwindel und/oder Gleichgewichtsstörungen. Die Schwindeltherapie, die zu Beginn aus banalem und brutalem hin und her Schleudern der PatientInnen bestand, hat sich über die Jahre stark geändert. Neue Erkenntnisse in diesem Bereich haben zu neuen Methoden geführt, die sich intensiv auf die feine Augen-Kopf-Koordination und die sensorische Integration des vestibulären Systems in die Gleichgewichtsregulierung konzentrieren.

Der Schwindel wird für die Therapie spezifisch differenziert. So wird der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel anders behandelt als die vestibuläre Schwäche. Selbst der vermeintlich einfach zu behandelnde Lagerungsschwindel, erfordert eine genaue Differenzierung zwischen der betroffenen Seite und dem betroffenen Bogengang, ehe das richtige Manöver durchgeführt werden kann. Ein falsches Manöver kann die Symptomatik verschlimmern und die Behandlung unnötig erschweren.

Die Behandlung von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen erfordert unbedingt eine Spezialisierung.

Die Effektivität der vestibulären Rehabilitation wurde in zahlreichen systematischen Übersichtsarbeiten, darunter einem Cochrane review, belegt! Da vestibuläre Symptome in der Pädiatrie, Geriatrie, Neurologie, Traumatologie und sogar Sportmedizin häufig vorkommen, wird noch einmal deutlich wie essentiell Kenntnisse in diesem Bereich für alle PhysiotherapeutInnen sind!

Nach diesem Kurs

  • Kannst Du eine strukturierte Befunderhebung bei PatientInnen mit Schwindel durchzuführen
  • Kannst Du eine vestibuläre Hypofunktion/Schwäche als Folge einer altersbedingten Vestibulopathie, Neuritis Vestibularis, ototoxischen Beschädigung, einem Akustikusneurinom etc. zu behandeln
  • Bist Du in der Lage einen benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel zu diagnostizieren und zu behandeln
  • Verfügst Du über eine strukturierte Befunderhebung bei PatientInnen mit funktionellem / psychogenem Schwindel und kannst diesen gezielt behandeln
  • Führst Du eine strukturierte Befunderhebung bei Betroffenen mit vestibulärer Migräne durch und behandelst diese differenziert

Modul 1

  • Anatomie und Physiologie des vestibulären Systems
  • Die vestibuläre Schwäche – Krankheitsbilder: Idiopathische / altersbedingte Vestibulopathie, Neuritis vestibularis, Akustikusneurinom und ototoxische Beschädigung
  • Die therapeutische Befundung des vestibulären Systems: Zuverlässige Testbatterie zur Differenzierung der vestibulären Schwäche
  • Weitverbreitete Fragebögen zur Messung des Fortschrittes der Therapie
  • Ärztliche Untersuchungen bezüglich Schwindel kennen und verstehen
  • Behandlung einer vestibulären Schwäche – die vestibuläre Rehabilitation: Übungen zur Verbesserung der Augen-Kopf-Koordination und zur sensorischen Integration des vestibulären Systems
  • Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel: Evidenzbasierte Lagerungsproben und Befreiungsmanöver zur sofortigen Behebung des Lagerungsschwindels
  • Empfehlungen zur Behandlung des zervikogenen Schwindels
  • Morbus Menière und medikamentöse Behandlung des Schwindels

Modul 2

  • Die vestibuläre Migräne – ein überempfindliches Vestibularsystem: Diagnosekriterien, Fragebögen und Assessments, Coaching und Behandlung
  • Der funktionelle / psychogene Schwindel – der psychosomatische und somatopsychische Schwindel: Diagnosekriterien, Fragebögen und Assessments, Patientenlehre und Behandlung
  • Der posttraumatische Schwindel: Felsenbeinfraktur, Perilymphfistel, Concussion / Gehirnerschütterung, Commotio labyrinthi / Labyrintherschütterung, Schleudertrauma
  • Vestibuläre Rehabilitation bei der vestibulären Migräne, bei funktionellem / psychogenem Schwindel und bei posttraumatischem Schwindel
  • Intermezzo – Nicht-vestibuläre Ursachen von Schwindel: Internistische Erkrankungen, Nebenwirkungen von Medikamenten, kardiovaskulärer Schwindel, orthostatischer Schwindel, Präsynkope

Theorie und Praxis

  • Experimentelle Übungen
  • Gemeinsame Video-Analysen
  • Online-Quiz-Spiele (Lernkontrollfragen)
  • Selbstständig und in Kleingruppen durchführen praktischer Arbeiten verbunden mit Untersuchungs- und Behandlungstechniken
  • Peerfeedback und Feedback durch die Lehrperson während des praktischen Übens
  • Selbstreflexion
  • Gemeinsame Befunderhebung und Behandlung einer oder mehrerer Probanden
  • Peerfeedback und Feedback durch die Lehrperson während der Befunderhebung und Behandlung der Probanden
  • Leitfragengestützte Ausarbeitung eines Kasus und Gruppenarbeit mit Fallbeispielen

 

Prüfung

In Modul 2 sollen ‚echte‘ ProbandInnen gemeinsam befundet und behandelt werden. Es wird eine mündliche und praktische Prüfung an ProbandInnen durchgeführt. Die Teilnehmenden werden entweder einer Untersuchung oder einer Behandlung zugewiesen und müssen dies am PatientInnen demonstrieren. Die Erklärung der Tests oder Übungen stellt den mündlichen Teil der Prüfung da. Zusätzlich gibt es eine schriftliche Kenntnisprüfung.

Eine Teilnahme der Ausbildung ist auch ohne Abschlussprüfung möglich. Um das IVRT Zertifikat zu erlangen, gilt es jedoch die Prüfung im Anschluss an die Ausbildung zu absolvieren und zu bestehen.

 

Maximale Gruppengrösse: 20 Teilnehmende mit einer Lehrperson

Fachpersonen für Physiotherapie und Ärzteschaft
(Ergotherapeuten und andere Therapeuten auf Anfrage)


Teilnahme­voraussetzungen:
Berufsdiplom 

Firat Kesgin

Nach Modul 2 und einem Kenntnisnachweises erhältst Du das Zertifikat zum Vestibular-Therapeuten des Institutes für vestibuläre Rehabilitationstherapie und erfüllst die fachliche Vorrausetzung, um in die europäische Therapeutenliste aufgenommen zu werden.

Der Eintrag auf diese Liste ist für 3 Jahre gültig und kann durch einen 1-tägigen Refresher-Kurs um weitere 3 Jahre verlängert werden.

Das IVRT Verzeichnis wird aktiv von Betroffenen und Ärzteschaft / Kliniken genutzt und hat bereits in vielen Regionen dazu beigetragen, dass sich Ärzteschaft und TherapeutInnen für eine bessere Versorgung von Schwindel-Patienten vernetzt haben.

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